Bedürfnis-/Motivationslage von Frauen, die in die Berufswelt zurückkehren wollen

Der Entscheidungsprozess wieder in den Beruf oder die Arbeitswelt zurückkehren zu wollen, ist neben den finanziellen Gegebenheiten bei zunehmenden wirtschaftlichen Problemen und Engpässen in den jungen Familien, primär in der Unzufriedenheit der Mütter in ihrer Rolle als Hausfrau zu sehen.
In den Stressuntersuchungen der letzten Jahre hat sich gezeigt, dass gerade die kleinen täglichen Ärgernisse für das Entstehen von Stresserleben- und Stress-folgeschäden verantwortlich sind und weniger die „Life-events“.

Wer seine Arbeit schön findet – schön im Sinne von belohnend, spannend und als Quelle von Herausforderungen und befriedigender Leistung – der bringt seine Motivation auf den optimalen Stand.
Wer von etwas wirklich erfüllt ist, der ist vollständig in das versunken, was er gerade tut, und die Zeit wird bedeutungslos. Dieser Zustand der totalen Hingabe an eine Tätigkeit wird oft als „flow“ bezeichnet. Ein Mensch erlebt sich im zeitlosen Tun und lädt sich dabei mit positiver Energie auf – Arbeit ist nicht Last, sondern Lust.

Diese Vor- und Einstellung kann als Motivation zum Wiedereinstieg ins Berufsleben gesehen und als Selbstmotivation genutzt werden.

Frauen mit dem Arbeitsplatz Familie (Mutter und Hausfrau aus Leidenschaft ausgenommen) fehlt die o.g. Selbstmotivation, da das „ Lustprinzip“ nicht erfüllt wird, sie benennen:
- Fehlende soziale und gesellschaftliche Anerkennung
- Fehlende Rechte
- Sisyphusarbeit ohne Ende und ohne Anerkennung
- Soziale Isolation
- Stagnierung ihrer Persönlichkeitsentwicklung durch Reduzierung auf Haushalt und Familie
- fehlende Trennung von Beruf und Freizeit
- Frustrationserfahrungen durch fehlende Lebensziele (Karriereaufgabe)
- Gefühle der existenziellen Abhängigkeit vom Partner

Die Motivation Leistung, Organisationstalent und Kreativität zu entwickeln ist bei
diesen Frauen sehr hoch angesiedelt. Als Hindernis, diese Motivation voll umzusetzen, ist jedoch die häufig bestehende Erschöpfung und fehlende körperliche Fitness mit der Einstellung, für sich und für Entspannung keine Zeit im Alltag finden zu können. Hier ist eine besondere Unterstützung der Frauen notwendig, die hilft, körperliche Fitness wiederherzustellen, die Körperwahrnehmung zu schulen und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Übungen in den Alltag integriert werden können.
Hat eine beruftätige Frau einmal den Erholungswert und die mögliche Leistungs-steigerung durch Entspannung und Körperbalance erlebt, wird sie diese nicht mehr missen wollen.

Besonderheiten - Belastungsfaktoren der Zielgruppe

- Gefühl nicht mehr auf dem Laufenden zu Sein
- Versagungs- und Erwartungsängste
- Verinnerlichte Minderwertigkeitsgefühle durch die gesellschaftlich/arbeitsmarktpolitisch wenig anerkannte Tätigkeit in Familie und Haushalt
- Organisationsprobleme
- Belastungssituation durch Kinderversorgung (Kinderfrau, Kindergarten, Krankheitsfälle)
- Veränderte Familienstruktur
- Evt. Negativerwartungen der Familie und des sozialen Umfeldes „das schaffst du nicht“
- Veränderte Anforderungen
- Lernverhalten – Lernfähigkeiten
- Vorurteile der Vorgesetzen und Kollegen „Mütter fehlen häufiger “
- Schuldgefühle, der Rollenerwartung Mutter nicht zu entsprechen
- Angst vor Versagen, Angst die Erwartungen nicht zu erfüllen, die Aufgaben nicht mehr bewältigen zu können, Angst krank zu werden, Angst die Kinder seien nicht gut versorgt oder könnten erkranken, Angst in der Mutterrolle zu versagen und sich rechtfertigen zu müssen, Angst die Anforderungen der Berufswelt bedingt durch die Doppelbelastung Beruf, Haushalt, Kindererziehung nicht zu erfüllen)
- Konzentrationsmangel ist für Mütter mit kleinen Kindern ein weiterer Stressor. In der häuslichen Arbeit und in der Kinderversorgung ist vielen Frauen ein konzentriertes Arbeiten unmöglich geworden. Viele Tätigkeiten werden gleichzeitig, unkoordiniert angefangen, unterbrochen und nicht zu Ende gebracht, da die Bedürfnisse des Kindes Vorrang haben.
Hinzu kommt, dass die immer wiederkehrenden Arbeiten im Haushalt nicht die volle Konzentration erforderlich machen und Gedanken abschweifen können und vieles automatisch (abgespalten) ausgeübt wird.

- Schlafstörungen sind bei Müttern häufig vertreten.

Der Wiedereinstieg in die Berufswelt ist sicher nicht ohne Stress möglich –
Er sollte gut vorbereitet und geplant werden. Der Anschluss an eine Frauengruppe kann helfen, die nötige Unterstützung zu finden und aus negativen Stress eine positive Herausforderung werden zu lassen!

Stressbewältigung und ein Kurs Fit für den Berufswiedereinstieg helfen, die Probleme gelassen und mit Besonnenheit anzugehen. In der Gruppe erfahren die Teilnehmerinnen Unterstützung und Hilfestellungen im positiven Denken um neue und bestätigende Erfahrungen machen zu können.
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